Nimm so viel du willst – erzähl so viel du kannst

Nimm so viel du willst – erzähl so viel du kannst

  • Posted by Schreiber Sam
  • On 9. Januar 2016

Ein erzählgeleitetes Kennenlernspiel mit Süßigkeiten

von Katharina Gmeinwieser
Zeitbudget: 10 – 45 Minuten
Schwerpunkte: Film UND Theater
Sprachkenntnisse: Grundkenntnisse
Mehrsprachig: Nein
Gruppengröße: Ab 3 Personen

Lernziele

  • Kennenlernen
  • Erste Gesprächanreize schaffen
  • Gemeinsamkeiten entdecken

Überblick

Bei diesem Spiel geht es darum, dass sich die Teilnehmenden etwas näher kennenlernen. Es eignet sich besonders gut am Anfang der gemeinsamen Arbeit. Die Teilnehmer/innen nehmen sich reihum so viele Süßigkeiten, wie sie möchten. Sie geben der Gruppe anschließend für jede genommene Süßigkeit eine Information von sich preis.

Voraussetzungen:

Keine

Materialien:

Kleine Süßigkeiten in großer Menge (Schokolinsen, Gummitiere o.ä.)

Vorbereitungen:

Keine

Ablauf

Achtung!

Die Süßigkeiten dürfen zu diesem Zeitpunkt noch nicht gegessen werden.

Die Spielleitung gibt die Süßigkeiten im Kreis herum. Die Teilnehmenden nehmen sich mindestens drei (wahlweise auch bis zu fünf) davon. Wer mehr nehmen möchte, darf das tun, sollte aber dafür Sorge tragen, dass am Ende für alle noch ausreichend Süßigkeiten vorhanden sind.

Sobald alle eine entsprechende Anzahl Süßigkeiten vor sich liegen haben oder in der Hand halten, wird der Sinn des Spiels aufgedeckt. Der Reihe nach müssen die Teilnehmenden je eine Information pro Süßigkeit über sich erzählen. Je mehr Süßigkeiten genommen wurden, desto mehr Informationen müssen schließlich genannt werden.

Es ist möglich, dass eine freiwillige Person beginnt oder dass eine Reihenfolge bestimmt wird. Dabei steht es den Teilnehmenden selbst  frei zu entscheiden, was preisgegeben wird (Alter, Lieblingsfarbe, Hobbys, Familie, Haustiere, Berufswünsche etc.).

Wer die entsprechende Anzahl an Informationen preisgegeben hat, darf die Süßigkeiten essen.

Varianten

Das Spiel kann auch mit normalen Haushaltswaren gespielt werden, wie beispielsweise Büroklammern, Toilettenpapier (hier zählt die Anzahl der Blätter) oder Stiften. Süßigkeiten kommen bei vielen Teilnehmer/innen natürlich wesentlich besser an.

Tipp:

Die Kategorie sollte in Bezug zum weiteren Geschehen stehen. Bei einem Workshop zum Thema ‚Film‘ macht es wenig Sinn, nach dem Lieblingscomputerspiel zu fragen.

Zudem können Pflichtkategorien eingeführt werden. Die Teilnehmenden müssen dann für eine der Süßigkeiten beispielsweise ihren Lieblingsfilm oder Lieblingsschauspieler/in nennen.

Sollte eine Person keine Idee oder nicht ausreichend Vokabular zur Verfügung haben, um Informationen für jede Süßigkeit von sich preiszugeben, können die sprachlich erfahreneren Teilnehmer/innen durch konkretes Nachfragen Hilfestellung geben. Hierbei kann vereinbart werden, dass die Person, deren Frage beantwortet wurde, die entsprechende Süßigkeit bekommt.

Bezüge zur Sprachförderung

Kompetenzfelder

Sprechfertigkeit

Das Spiel bietet einen simplen Gesprächsanlass, welcher auf den Grundlagen des Erlernens einer Fremdsprache beruht. Es kommen einfache Vokabeln zum Einsatz, die den Einstieg in das Sprechen einer fremden Sprache erleichtern. Teilnehmer/innen, die am Anfang des Fremdspracherwerbsprozesses stehen, können sich an den Formulierungen ihrer Mitspielenden orientieren.


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Bezüge Film- und Theaterpädagogik

Schauspiel

Aufwärmen und Motivation
Improvisation
Kennenlernen
Vertrauen

Aufwärmen und Motivation: Das Spiel bietet einen guten Einstieg in Gruppenarbeiten, wenn sich die Teilnehmenden bisher noch nicht (gut) kennen.

Improvisation: Da die Teilnehmer/innen erst erfahren, was es mit den Süßigkeiten auf sich hat, wenn sie sie bereits vor sich liegen haben, müssen sie unter Umständen schnell handeln und mit dem bestehenden Vokabular sowie den Informationen, die sie preisgeben möchten, improvisieren.

Kennenlernen: Das Spiel bietet einen niederschwelligen Ansatz sich sprachlich auszudrücken und sich den anderen in der Gruppe vorzustellen. Anhand der Anzahl an Süßigkeiten müssen Informationen gefunden werden, die einfach auszudrücken sind und eine Aussage über das Leben der Person treffen.

Vertrauen und Kooperation: Gibt es Teilnehmer/innen, die nicht mehr wissen, was sie sagen können, da sie mehr Süßigkeiten als Vokabular zur Verfügung haben, können die sprachlich erfahreneren Mitspieler/innen durch gezieltes Fragenstellen weiterhelfen und das Teamgefühl in der Gruppe fördern.

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